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Neuer Rekord beim Windausbau in Sicht

07.11.2017

Der Ausbau der Windenergie an Land und auf See steuert in diesem Jahr auf einen neuen Ausbaurekord mit mehr als 6 000 Megawatt zu. Dazu trägt vor allem die Onshore-Windenergie bei: Bis Mitte September, soweit die aktuellsten Zahlen, wies das von der Bundesnetzagentur betreute Anlagenregister bereits eine neu in Betrieb gegangene Erzeugungsleistung von knapp 3 700 MW aus. 


„Im vierten Quartal der letzten drei Jahre bewegte sich der Leistungszuwachs zwischen 1 300 und 2 000 MW“, verweist Jürgen Quentin von der Fachagentur Windenergie an Land auf die zurückliegenden Statistiken. Windkraft-Experte Quentin rechnet deshalb für dieses Jahr mit einem Zubau, „der deutlich über 5 000 MW“ liegen wird.

Der bisherige Aufstellungsrekord an Land mit einer Leistung von 4 750 MW brutto datiert aus dem Jahr 2014. 

Mit seiner Annahme dürfte Quentin nicht verkehrt liegen. Allein durch die zum Jahresende anstehende nächste Degressionsstufe bei der Vergütung wollen Windmüller und Investoren ihre neuen Anlagen aus eigenem Interesse noch vor dem Jahreswechsel am Netz haben. 



Ein Indiz dafür, dass im laufenden Quartal noch Dutzende Windturbinen in Betrieb gehen, ist der für den Monat September im Anlagenregister gemeldete Brutto-Zubau an Windkraftleistung von knapp 613 MW. Diese Zahl ist nicht gleichbedeutend mit der Inbetriebnahme dieser Windturbinen, da zwischen Meldung und Netzeinspeisung in der Regel ein mehrwöchiger Verzug liegt.

6-Gigawatt-Marke geknackt

Unabhängig davon ist der September der Monat in diesem Jahr mit dem höchsten Neuanmeldestatus im Anlagenregister.

 Zu Jahresbeginn hatten die Branchenverbände Bundesverband Windenergie und VDMA Power Systems einen Zubau von etwa 5.000 MW brutto für dieses Jahr prognostiziert.

Wie es aussieht, wird diese Vorhersage nach Einschätzung der Fachagentur Windenergie an Land übertroffen.Berücksichtigt man für den Windkraftausbau auch die neuen Projekte in Nord- und Ostsee, so wird die neu installierte Leistung für dieses Jahr zusammen wohl Fall über 6.000 MW liegen. Mit 6.013 Megawatt ist diese Marke für den Gesamtausbau an Land und auf See erstmals 2015 übertroffen worden.

Letzte Zweifel an diesem neuen Spitzenwert dürften beseitigt sein, wenn klar ist, ob es bis zum Jahreswechsel noch zur Netzeinspeisung des Ostsee-Projektes Wikinger mit einer Leistung von 350 MW kommt. Was noch fehlt, ist die Fertigstellung des sogenannten Exportkabels, sprich die Verbindung zwischen Windpark und dem Festland.

Damit es in absehbarer Zeit zur Netzeinspeisung kommt, arbeite der zuständige Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz „mit Hochdruck an den finalen Arbeiten zur Kabelverlegung und den technischen Tests“, hieß es in einer Mitteilung des Betreibers von Iberdrola. Bis dahin würde jede Windturbine, die der Hersteller Adwen in Betrieb nimmt, im sogenannten Inselmodus arbeiten, sprich der erzeugte Strom wird in eine Batterie eingespeist.

Mit einer Gesamtleistung in Größenordnung wird Deutschland auch in diesem Jahr – Stand Ende Oktober - nach China und den USA wieder weltweit der drittgrößte Windmarkt werden.

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