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Bei den erneuerbaren Energien in Deutschland kommt es zu einer Trendwende. Nicht beim Bau von Wind-, Solar- oder Biomasseanlagen, sondern bei deren künftigen Finanzierung. Statt fester Vergütungstarife, wie sie die Betreiber erneuerbarer Energien im Grunde genommen seit dem Inkrafttreten des Stromeinspeisungsgesetzes im Jahr 1991 kannten, werden die Planung, die Investition und der Betrieb künftig zunehmend auf Basis von sogenannten Power Purchase Agreements (PPA) erfolgen, sprich direkten Stromlieferverträgen zwischen den Erzeugern und Abnehmern, vornehmlich aus Industrie und Gewerbe.
Nachdem es im vergangenen Jahr hierzulande bereits die ersten PPA-Vereinbarungen für die sogenannten „Ü-20-Anlagen“ gegeben hat, also für die regenerativen Kraftwerke, die ab 2021 nach 20-jähriger Förderung sukzessive keine Förderung mehr nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz erhalten, haben vor kurzem die Fachzeitung Energie & Management (E&M) und das Beratungshaus Enervis Energy Adivsors ihr „PPA-Barometer“ gestartet – ein Novum auf dem deutschen Energiemarkt. Mit dieser ersten gemeinsamen Umfrage wollten beide Partner auszuleuchten, welche Erwartungen Energieversorger, Direktvermarkter, Projektentwickler und Anlagenbetreiber mit Power Purchase Agreements für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien verbinden. E&M konnte bei dieser Markterhebung auf die Umfragen zur Situation und den Perspektiven der Direktvermarktung von Strom aus EEG-Anlagen zurückgreifen, die es mittlerweile seit 2013 gibt.
Die wichtigsten Ergebnisse des ersten „PPA-Barometers“ von E&M und Enervis, die seit Anfang Juni vorliegen, sind:
Dennoch zeigten die Ergebnisse des 1. PPA-Barometers von E&M + Enervis, „dass Power Purchase Agreements mehr als ein vorrübergehender Trend sind, sondern die Energiewirtschaft in Zukunft maßgeblich prägen werden“, urteilt Enervis-Experte Nicolai Herrmann. „Ein erheblicher Teil des Zubaus erneuerbarer Energien in den kommenden Jahren wird nicht mehr EEG-gefördert sein, sondern auf PPA-Abschlüssen basieren.“
Die Ergebnisse der Umfrage decken sich mit einer Enervis-Abschätzung aus dem vergangenen Jahr: Danach werden über PPA finanzierte Wind- und Solarprojekte bis 2020 lediglich 1 % der installierten grünen Kraftwerksleistung in Europa ausmachen. Diese Quote wird bis Mitte der 2020er-Jahre bereits sprunghaft ansteigen. Für Anfang der 2030er-Jahre erwartet Enervis, dass der Zubau erneuerbarer Energien fast vollständig auf PPA-Basis erfolgt. Zehn Jahre später werde europaweit sogar die Hälfte aller installierten Wind- und Solarparks dank PPA-Verträgen in Betrieb sein − PPA werden dann das Standardinstrument für deren Finanzierung sein. Bislang erfolgte der Zubau fast ausschließlich über staatliche Förderregime wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz.
Fest steht bereits heute: Das Kürzel PPA wird bereits in Kürze zum festen Vokabular der Deutsche Ökoenergienbranche zählen.
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