Probleme beim Netzausbau und -anschluss machen der deutschen Energiewende zu schaffen. Am 8. ...
Der niederländische Netzbetreiber Tennet hat die Vorwürfe zum Verzug beim Netzanschluss von...
Der niederländische Netzbetreiber Tennet hat die Vorwürfe zum Verzug beim Netzanschluss von Offshore-Windparks in der Nordsee zurückgewiesen. So sei das Investitionstempo Tennets doppelt so groß, wie das der Windbranche, erklärte Tennet-Vorstand Lex Hartmann. Gleichzeitig wies Hartmann der Bundesregierung die Schuld an der mangelnden Koordinierung beim Bau der Offshore-Windparks und Leitungsnetzen zu.
Bislang wurden erst knapp 200 Megawatt Offshore-Leistung installiert. Das Ziel für 2020 sind jedoch 10.000 Megawatt, was wiederum der Leistung von etwa zehn Großkraftwerken entspricht. Die Offshore-Windenergie macht daher einen erheblichen Teil der energiepolitischen Ziele aus. Ob diese ambitionierten Offshore-Ziele jedoch erreicht werden, ist mittlerweile vielerorts umstritten, was nicht zuletzt am mangelnden Netzausbau liegt. Dieser wird aufgrund Geldmangels, fehlenden Haftungsregeln und Lieferproblemen nicht ausreichend schnell vollzogen, während die Schuld hin- und hergeschoben wird. Im Zentrum der Kritik steht hingegen Tennet.
Der niederländische Staatskonzern ist nach deutschem Gesetz zum Netzanschluss der Offshore-Windparks verpflichtet, nachdem dieser vor einigen Jahren das E.ON-Übertragungsnetz übernahm. Dieser Pflicht kam Tennet aus finanziellen Gründen nicht in allen Fällen nach. Tennet-Chef Hartmann kritisierte besonders Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner aufgrund ihrer Pläne zur Neuregelung der Haftungsfragen. Diese würden Investoren verschrecken und die Kosten zur Netzanbindung verdoppeln. Bereits bei leichter Fahrlässigkeit, die durch Fehler neuester Technologie, die in den Windparks dort weltweit erstmalig eingesetzt werden, können die Kosten auf über 100 Millionen Euro steigen. Dies entspreche annähernd dem Jahresgewinn Tennets.
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