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Dezentrale Stromversorgung als Lösung

29.07.2012

In Deutschland wird zu Spitzenzeiten mehr Energie bereitgestellt, als vom Stromnetz aufgenommen...

In Deutschland wird zu Spitzenzeiten mehr Energie bereitgestellt, als vom Stromnetz aufgenommen werden kann - wohlgemerkt aus erneuerbaren Energien. Sollte eines Tages die Energieversorgung ausschließlich aus Wind-, Solar- und Wasserkraft stammen, würde bei Windstille und bewölktem Himmel ein Blackout in Deutschland drohen. Um eine konstante Energieversorgung mit den Erneuerbaren gewährleisten zu können, müssen Speichermöglichkeiten geschaffen werden, denn im Gegensatz zu Kern- und Kohlekraftwerken ist die Stromproduktion nicht rund um die Uhr möglich. In Deutschland beträgt der Bruttostromverbrauch knapp 615 Terawattstunden jährlich. Allerdings ist das Stromnetz lediglich dazu in der Lage, 0,04 TWh aufzunehmen. Energiespeicher sind vorhanden - jedoch nicht überall möglich. Für Professor Dr. Volker Sieber, Lehrstuhl für Chemie Biogener Rohstoffe am Wissenschaftszentrum Straubing ist eine 100 %-ige erneuerbare Energieversorgung an Tag und Nacht etwa im Jahre 2050 möglich. Bis dahin sei eine Menge infrastrukturelle Arbeit in den einzelnen Regionen nötig.

Verschiedene Möglichkeiten der Speicherung

So sind Druckluft- und Pumpspeicherkraftwerke in Niederbayern und der Oberpfalz nur teilweise oder überhaupt nicht realisierbar. Dazu fehlen die nötigen Gasleitungen für das sogenannte EE-Gas, dem Gas aus erneuerbaren Energien. Bereits die kleinste Einheit einer Region, das Wohnhaus eines jeden Bürgers, müsse in die Energiewende eingebunden werden, beispielsweise durch die Installation von Solaranlagen auf jedem neu gebauten Haus. So könnten sich ganze Dörfer selbst mit Energie versorgen. Natürlich müssten unterschiedliche Arten der Stromerzeugung genutzt werden, wie zum Beispiel Kleinwindanlagen. Ballungsräume wie München könnten mit Solarwärmeanlagen auf den Dächern großer Wohnanlagen versorgt werden. Die überschüssige Wärmeenergie wird dabei in einem riesigen, zentralen Pufferspeicher gespeichert. Im Winter könne diese Energie zur Brauchwassererwärmung und Heizung genutzt werden.

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