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Windkraftanlagen im Ausland weiter betreiben? 6 gute Gründe

11.08.2016

Es gibt einige gute Argumente, eine Windkraftanlage nicht gleich nach 15 Jahren abzubauen und zu entsorgen. Wenn die Anlage noch zuverlässig Leistung erbringen kann und regelmäßig gewartet wurde, spricht grundsätzlich nichts dagegen, einen Weiterbetrieb in Erwägung zu ziehen. Warum sollte man auch eine Anlage, die noch gut arbeitet, zum alten Eisen abschieben? Wenn sich ein Weiterbetrieb in Deutschland aus wirtschaftlichen Gründen nicht rechnet, kann sich ein Verkauf der Windenergieanlage ins Ausland lohnen. Diese sechs Argumente sprechen dafür:

Ein zweiter Anlauf für bewährte Windkraftanlagen

1. Auch im Ausland steigt das Bewusstsein für die Energiewende und es entstehen zunehmend neue Märkte, z. B. in Polen, der Ukraine und Russland.

Mit diesen neuen Märkten bieten sich Verkäufern von Windkraftanlagen zusätzliche Absatzchancen für Altanlagen oder auch Komponenten.

2. Im Ausland gibt es interessierte Abnehmer für gebrauchte Windenergieanlagen, da hier in vielen Fällen (anders als in Deutschland) noch ein wirtschaftlicher Weiterbetrieb möglich ist.

Neuanlagen sind oftmals in der Anschaffung zu teuer und zu kompliziert zu warten. Förderprogramme für Erneuerbaren Energien oder Vergütungen sind vielerorts rar gesät. Da gleichzeitig jedoch auch die rechtlichen Rahmenbedingungen oft weniger streng sind als in Deutschland, kann der Kauf gebrauchter WKA für ausländische Interessenten eine attraktive Option sein.

3. In Deutschland errichtete Anlagen befinden sich wegen gründlicher Wartung in einem sehr guten technischen Zustand. So lässt sich ein guter Restwert erzielen und der Weiterbetrieb im Ausland kann eine echte Alternative zur Entsorgung sein. 

Dazu kommt der Vorteil der bei früheren Modellen vergleichsweise unkomplizierten Wartung, von der Käufer an Standorten mit weniger hochspezialisierten Technikern profitieren. Werden die Anlagen gut in Schuss gehalten und mit Sorgfalt behandelt, sind bis zu 15 Jahre Weiterbetrieb realistisch.

Ältere Windkraftanlagen wurden wegen mangelnder Erfahrungswerte zur Belastbarkeit ihrer Komponenten oftmals mit mehr Sicherheits- und Materialreserven versehen als notwendig, weswegen sie sich besonders lange halten. In der Branche prägte sich für Anlagen dieses Kalibers der liebevolle Begriff „Eisenschwein“.

4. Der Weiterbetrieb im Ausland kann das Image und das Markenbewusstsein für europäische Technologien und Unternehmen stärken.

Ältere Windenergieanlagen deutscher bzw. europäischer Hersteller weisen regelmäßig eine lange Haltbarkeit auf, können also als Indiz für nachhaltige Produktionsmethoden angesehen werden. Zudem ist der Export für deutsche Windkraftunternehmen eine zentrale Umsatzquelle.

5. Der Weiterbetrieb im Ausland stärkt die Glaubwürdigkeit der Energiewende auch hierzulande.

Werden Windkraftanlagen möglichst lange ausgenutzt, hilft dies, den Lebenszyklus der WKA zu verlängern und somit der oft kritisierten „Wegwerfgesellschaft“ entgegenzuwirken. 

6. Der Weiterbetrieb im Ausland fördert die Wirtschaft vor Ort.

Logistiker, Monteure und Betriebsführer erhalten Aufträge und tragen mit ihrem Know-How zum Gelingen von Windkraft-Projekten bei. Außerdem können sich entlegene Gebiete und Betriebe dank Windkraft besser mit Energie versorgen. Und das gilt nicht nur für Entwicklungs- oder Schwellenländer: Vom Hotelier in Birma über den thailändischen Arzt bis zur entlegenen Farm in Kanada können viele Menschen von einer zuverlässigen Windkraftanlage profitieren. Selbst die erste Windkraftanlage Hamburgs, die hierzulande immerhin 20 Jahre betrieben wurde, hat im Staat Gambia eine neue Heimat gefunden

Fazit: Warum also wegwerfen, was noch gut funktioniert? Die „Rente“ im Ausland hilft nicht nur Windkraftanlagenbetreibern, im Kontext von Repowering-Projekten noch einen möglichst guten Restwert für ihre Altanlagen zu erzielen. Nein: Der Weiterbetrieb von gebrauchten Windkraftanlagen im Ausland hilft, den Grundsatz fortzuführen, der überhaupt erst den Rahmen für die Energiewende bildet: Nachhaltigkeit und der bewusstere Umgang mit unseren Ressourcen und Gütern.