Rund 220.000 Fledermäuse finden jährlich an deutschen Windkraftanlagen den Tod. Eine laut Experten verheerende Zahl, die bei Ausbleiben von entsprechenden Maßnahmen zur dauerhaften Schädigung von Fledermauspopulationen führen. Cosima Lindemann vom Arbeitskreis Fledermausschutz Rheinland-Pfalz fordert eine bessere Standortauswahl im Vorfeld und die zumindest
temporäre Abschaltung von Windkraftanlagen in Gebieten mit hohem Fledermausaufkommen.
Seit 1996 ist es bekannt, dass
Fledermäuse durch Windkraftanlagen sterben. So zählten Fledermausschützer im Vorjahr die getöteten Tiere an rund 200 Anlagen bundesweit. Jährlich, so Lindemann, sterben durchschnittlich zehn Fledermäuse pro Windkraftanlage, an sensiblen Standorten gar bis zu fünf mal mehr.
Gefährdung in vielerlei Hinsicht
Das Gefahrenpotenzial, welches von Windkraftanlagen ausgeht, ist vielfältig. So können die Fledermäuse nicht nur von den Rotorblättern erschlagen werden, sondern auch am sogenannten
Barotrauma sterben. Bei Barotraumata handelt es sich um Druckverletzungen, die durch Luftdruckschwankungen im Rotorbereich entstehen, wobei Gefäße platzen können. Außerdem gehe vielen Tieren mit dem Bau neuer Windparks der natürliche Lebensraum verloren, so Lindemann ." Pro Jahr bringt ein Weibchen höchstens ein Jungtier zur Welt, sodass der Verlust auf natürliche Weise kaum auszugleichen ist.