Wasserstoff aus Windkraft an Berliner Tankstelle

Zum ersten Mal kann in Deutschland gespeicherter Windstrom zum Auto fahren genutzt werden, denn der französische Mineralölkonzern Total bietet ab sofort an einer Tankstelle in Berlin aus Windenergie erzeugten Wasserstoff an. Dieser stammt wiederum von der brandenburgischen Firma Enertrag. „Deutschland und vor allem Berlin haben eine Vorreiterrolle bei der Erprobung von Wasserstoff für den Verkehrsbereich“, so Manuel Fuchs, Sprecher bei Total. Eigene Windenergieanlagen in der Uckermark liefern für Enertrag den Strom, der in einem Hybridkraftwerk durch Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten wird. An Wasserstofftankstellen können Fahrzeuge mit Brennstoffzellen mit dem Windkraft-Wasserstoff betankt werden. Jene Brennstoff führen Sauerstoff und Wasserstoff wieder zu Wasser zusammen. Dabei entsteht elektrische Energie, die das Fahrzeug antreibt. Sollte sich dieses Energie-Speicherungsverfahren durchsetzen, so würde eine wesentliche Hürde überwunden, die durch die Energiewende mit geschaffen wurde. Da Solar- und Windkraft enorme Mengen an Elektrizität zu Zeiten niedriger Nachfrage, muss diese Energie für Phasen hohen Verbrauchs gespeichert werden. Das stark schwankende Angebot von Ökostrom und die Nachfrage danach könnte durch die Verknüpfung von Wasserstoff und Elektromobilität in ein gesundes Gleichgewicht gebracht werden. Im kommenden Jahr ist eine ganze Tankstelle, gekoppelt mit Photovoltaikanlagen und einem Windpark am neuen Großflughafen Schönefeld geplant. Derzeit existieren bundesweit lediglich etwa 15 öffentlich zugängliche Wasserstoff-Tankstellen, bis Jahresende sollen hingegen bis zu 130 Wasserstoff-Fahrzeuge auf den Straßen Berlins unterwegs sein.