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Lärmschutz für Schweinswale

01.04.2012

Beim Bau von Offshore-Windkraftanlagen müssen die Fundamente in den Meeresgrund gerammt werden. Für...

Beim Bau von Offshore-Windkraftanlagen müssen die Fundamente in den Meeresgrund gerammt werden. Für Schweinswale bedeutet dies einen enormen Lärm, wenn sie sich in der Nähe befinden. Da Schweinswale Ultraschall zur Ortung einsetzen, verlieren sie durch den Unterwasserlärm ihre Orientierung und werden vertrieben. Zudem ist mit bleibenden Schäden zu rechnen. Der Trianel Windpark, der aus zunächst 40 Anlagen besteht und sich 45 Kilometer nördlich von Borkum befindet, erhält aus diesem Grund als erstes Offshoreprojekt der Welt einen Unterwasser-Lärmschutz. Die Kosten dafür werden mit insgesamt 5 Millionen Euro beziffert. „Wir müssen einen Ausgleich schaffen zwischen den Bedürfnissen des Naturschutzes und der Wirtschaftlichkeit.“ so der Trianel-Pressesprecher Elmar Thyen. Auf dem 56 Quadratkilometer großen Windparkgelände halten sich Schätzungen zufolge bis zu 100 Schweinswale auf, die streng geschützt sind. Ein schallmindernder Blasenschleier soll den Lärm erheblich verringern, der bei der unter Wasser über mehrere Kilometer weit zu hören ist, wenn mit mehr als 1000 Schlägen das Tripod-Fundament der Offshore-Anlagen in den Meeresgrund gerammt wird. Die Lärmschutzidee stammt von Cay Grunau, dem Geschäftsführer der Hydrotechnik Lübeck GmbH. Das weltweit tätige Unternehmen entwickelte eine Druckluftölsperre, die wie ein Blasenschleier aufgebaut ist. Dieses Prinzip wurde zu einer Lärmwand umfunktioniert. Um jeden der Fundamentpfähle wird in einem etwa 80 Meter großen Abstand ein druckluftgefüllter Schlauch verlegt, welcher rund 500 Meter lang ist. Die aufsteigenden Luftblasen verringern den Lärm von ca. 172 dB auf 160 dB in 750 Metern Entfernung zur Rammstelle. Dies ist der vom Bundesamt für Naturschutz sowie vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie vorgeschriebene Grenzwert bei der Errichtung von Offshore-Windparks, der ebenso vom Umweltbundesamt empfohlen wird.

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