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Als erster deutscher Windturbinenhersteller wird Skywind im kommenden Jahr dank eines Joint-Ventures zwei Pilotanlagen errichten.
Der noch junge Windturbinenhersteller Skywind GmbH aus Schleswig-Holstein ist dabei, Geschäfte im Iran zu starten: „Wir haben uns in einer internationalen Ausschreibung durchgesetzt und können im nächsten Jahr zwei unserer Anlagen im Land errichten“, freuen sich die beiden Geschäftsführer Franz-Josef Claes und Frank Richert. Für dieses Projekt haben die Norddeutschen ein Jointventure mit der Perlite Group, einem der größten Bau- und Konstruktionskonzerne im Iran und dem Forschungsinstitut des nationalen Energie-Ministeriums gegründet. Sollten sich die beiden Pilotanlagen bewähren, setzt Skywind auf ein dauerhaftes Engagement am Persischen Golf: „Mit dem Status ‚made in Iran‘ könnten Folgeprojekte einfacher realisiert werden.“
Die Nutzung der Windenergie im Iran steckt noch in der Anfangsphase: In den Statistiken des Windenergieverbandes Global Wind Energy Council ist der Iran als Windmarkt gar nicht existent. Germany Trade & Invest (GTAI), die dem Bundeswirtschaftsminister zugeordnete Außenwirtschaftsagentur, berichtete Anfang dieses Jahres von einer landesweit installierten Windkraft-Leistung Kapazität von weniger als 160 Megawatt. Einen Teil dieser Windturbinen hat das Unternehmen Mapna Generator Engineering & Manufacturing ans Netz gebracht, das vor Jahren vom früheren deutschen Windturbinenhersteller Fuhrländer eine Lizenz für eine Anlage mit 2,5 MW Leistung erworben hatte.
Seitdem die Regierung in Teheran Ende 2015 das Pariser Weltklimaabkommen unterzeichnet hat, ist Bewegung in den iranischen Windmarkt gekommen. Bis 2021 soll bereits landesweit eine Windkraftleistung von 4 500 MW in Betrieb sein, lautet das im vergangenen Jahr verkündete Ausbauziel. Außerdem lockt die Regierung private in- und ausländische Investoren mit einer Einspeisevergütung von rund zehn Cent pro Kilowattstunde. Deshalb sind auch eine Reihe deutscher Projektentwickler wie Abo Wind, die EAB New Energy oder WPD im Land unterwegs sind.
Diese Öffnung hat nach jahrelangem vor allem die Einigung der Staatengemeinschaft unter Führung des früheren US-Präsidenten Obama mit dem Iran um dessen Atomprogramm ermöglicht. Seitdem sind diverse Wirtschaftssanktionen schrittweise aufgehoben worden. Mittlerweile hat Obamas Nachfolger, Donald Trump, aber angekündigt, dieses Atomabkommen aufzukündigen.
„Teheran will beim Windkraftausbau die Wertschöpfung möglichst im eigenen Land behalten, sprich die Windparks sollen mit Windturbinen errichtet werden, die weitestgehend im Iran produziert werden“, kennt Homan Seyedin, Entwicklungs- und Projektleiter bei Skywind, die Situation in seinem Heimatland.
Dass sich Skywind bei der Ausschreibung für die Prototypen durchsetzen konnte, führt Seyedin auf die Konstruktion des eigenen, modular aufgebauten Zweiflüglers mit einer Leistung von 3,4 MW zurück. „Wir können beispielsweise das am Boden komplett vormontierte, 160 Tonnen schwere Maschinenhaus mit unserem patentierten Seilwindensystem problemlos auf den Turm heben“, erklärt Seyedin. Was ein großer Vorteil in den teilweise unwegsamen Bergregionen im Iran sei. „Im Land fehlen große Kranfahrzeuge, die beim Aufbau eingesetzt werden könnten“, so der Skywind-Ingenieur.
Von der Konstruktion der Skywind-Anlage hatte sich eine Delegation aus dem Iran in den vergangenen Monaten auf dem Windtestfeld südlich von Husum überzeugt. Dort hatte Skywind Anfang 2015 seinen ersten Prototypen in Betrieb genommen und seitdem ständig optimiert. Mit dem Engagement im Iran will Skywind nun anfangen, die Früchte der innovativen Entwicklung aus den Vorjahren einzufahren.
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