Mainova AG ändert Strategie

Vor zwei Jahren setzte sich die Mainova AG das Ziel, bis 2015 rund 500 Millionen Euro in die Produktion erneuerbarer Energien zu investieren. Dieses Ziel bleibt bestehen, jedoch will das Frankfurter Versorgungsunternehmen ihr Windkraft-Engagement verstärken. So soll das Investitionsvolumen von 250 auf 355 Millionen Euro erhöht werden. Gleichzeitig verabschiedet sich Mainova gänzlich von Planungen zu Offshore-Windparks, die bislang ganz oben auf der Agenda des Konzerns standen. „Wir haben zahlreiche entsprechende Projekte geprüft; aber keines davon erschien uns investitionsfähig", erklärte der Mainova Vorstandschef Constantin Alsheimer. Als Grund nannte Alsheimer zu hohen Risiken durch neue, in der Praxis noch unerprobte Technologien, die bei Offshore-Anlagen zum Einsatz kommen. Zudem drohen häufig genehmigungs- und naturschutzrechtliche Konflikte. „Aber bei den hohen Investitionssummen kann schon eine halbjährige Verschiebung tödlich sein." Deshalb setzt Mainova künftig auf den Betrieb von Windkraftanlagen, im Zuge dessen derzeit 39 Projekte geprüft werden, so Alsheimer.   Mainova wolle sich auch bei künftigen Projekten sehr um eine breite Akzeptanz unter den Bürgern bemühen, beispielsweise durch Beteiligungskonzepte. Die Investitionen in Bioenergie werden derweil von 100 auf nur noch 15 Millionen Euro zurückgefahren. „Studien belegen, dass wir in der Region zu geringe Brennstoff-Vorkommen haben", so die Begründung des Mainova-Vorstands. „Selbst effiziente Gaskraftwerke rechnen sich nicht mehr, weil politisch immer mehr erneuerbare Energien gefordert werden". Das erfolgreiche Stromgeschäft hingegen macht mit 916,1 Millionen Euro mittlerweile mehr als die Hälfte des Umsatzes aus. Der Konzernumsatz von Mainova stieg um sieben Prozent auf 1,786 Milliarden Euro, jedoch sank der Vorsteuergewinn von 144,2 auf 104,4 Millionen Euro. Der Energieversorger plant, dieses Niveau im laufenden Jahr zu halten.