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Schwere Zeiten für Windkraftanlagenhersteller

05.05.2012

Nach dem Niedergang der Solarindustrie werden Befürchtungen laut, nach denen deutschen...

Nach dem Niedergang der Solarindustrie werden Befürchtungen laut, nach denen deutschen Windradherstellern ein ähnliches Schicksal droht. Der weltgrößte Zertifizierer von Solaranlagen und einer der größten Windkraftprüfer, der TÜV Rheinland sieht die negative Entwicklung bereits in vollem Gange. „In China wächst eine Windkraftindustrie heran. In der Technologie liegt sie einige Jahre zurück, aber die Produkte sind jetzt schon wirtschaftlich", so Manfred Bayerlein, Chef des TÜV Rheinland. Anhand der Solarbranche wird deutlich, wie schnell China ihre Kompetenz in puncto Technik aufbauen kann. Innerhalb von weniger als zehn Jahren baute das Reich der Mitte einen Markt mit über 400 Unternehmen auf, unter denen sich Weltmarktführer wie Yingli befinden. „Gute Solarzellen gibt es in Deutschland, aber gute Produkte gibt es auch in China", so Bayerlein. Windräder aus China böten mittlerweile bis zu 1,5 Megawatt Leistung. Dies entspricht zwar nur einem Viertel der Leistung europäischer Spitzenmaschinen, allerdings werden chinesische Hersteller von weitaus geringeren Produktionskosten belastet. Ihr Eintritt in den Windmarkt löste einen Preisrutsch aus, sodass Unternehmen wie Nordex oder Vestas in die Verlustzone gedrückt wurden. Seit 2008 gingen die Preise um etwa 25 Prozent zurück. Der chinesische Markt bleibt für ausländische Hersteller größtenteils verschlossen, was chinesischen Unternehmen wie Goldwind und Sinovel mehr Auftrieb verleiht. Windanlagenbauer wie Repower zogen sich bereits aus China zurück, während Nordex noch einen lokalen Partner sucht, um den weltweit größten Markt und die enorme Nachfrage zu bedienen. Nordex-Chef Jürgen Zeschky spricht von einem harten Wettbewerb. So erhielten die chinesischen Hersteller viele Aufträge aus osteuropäischen Ländern, sowie der Türkei. Wachstumsmärkte böten sich den Chinesen auch in Lateinamerika und Asien. Ihr Marktanteil wird weltweit auf mehr als ein Drittel geschätzt. Im Vergleich zu Solarzellen sei der Transport von Windenergieanlagen laut Zeschky wesentlich kostenintensiver. „Es rechnet sich oft nicht, die Windturbinen über lange Strecken zu transportieren. Das ist ein Vorteil für europäische Hersteller auf den europäischen Märkten." so der Nordex-Chef.

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