Mit dem 31. Dezember dieses Jahres endet die Frist zur Einführung der bedarfsgesteuerten ...
Die UL International GmbH, offizieller Name des einstigen Deutschen Windenergie-Instituts mit Sitz in Wilhelmshaven, hat jüngst mit einer Veröffentlichung das letzte statistische Fragezeichen für die letztjährige Entwicklung auf dem deutschen Windmarkt gelöst: Nämlich die Frage, welchen Marktanteil die einzelnen Windturbinenhersteller im letztjährigen Rekordjahr für die deutsche Windbranche erreicht haben.
Da der Bundesverband Windenergie und VDMA Power Systems bei ihrem traditionellem Rückblick auf das jeweils zurückliegende Jahr aus nicht nachvollziehbaren Gründen keine Angaben mehr zur Entwicklung der Herstelleranteile machen, füllt UL Dewi mittlerweile diese Lücke. Auf der Basis einer neu installierten Leistung von 5 298 MW brutto (was ziemlich genau dem von BWE und VDMA via Herstellerumfrage ermittelten Zubau von 5 333 MW entspricht) hat nach den Zahlen der Wilhelmshavener Windkraft-Statistiker nach wie vor Enercon mit einem Marktanteil von 38,1 % die Nase vorn. Im Vergleich zum Vorjahr verlor der langjährige Marktführer aus Ostfriesland knapp zwei Prozentpunkte. Die Dominanz von Enercon in Deutschland, dem Kernmarkt der Ostfriesen, schwindet jedenfalls: Es sei daran erinnert, dass ihr Marktanteil beispielsweise 2012 noch bei 55 Prozent lag.
Mit einem Marktanteil von 24,8 beziehungsweise 13,7 Prozent konnten Vestas und Nordex im vergangenen ihre Plätze zwei und drei behaupten. Im Vergleich zu 2016 konnte der Hersteller Senvion etwas zulegen, der sich mit einem Marktanteil von 9,1 % vor GE Wind (8,1 %) geschoben hat.
Hinter diesem Quintett, das wie in den Vorjahren mit 93,8 % auf einen Marktanteil deutlich der 90-Prozent-Marke kommt, rangiert Siemens. Der Weltkonzern, der angekündigt hatte, sein Deutschland-Geschäft wieder auszubauen, machte den größten Sprung: Der Marktanteil lag 2017 bei 4,2 % nach der zuletzt mageren Quote von 1,1 Prozent. Mit einem Marktanteil von 1,2 % rutschte noch eno energy, der kleine Windturbinenhersteller aus Mecklenburg-Vorpommern, in die Statistik. Unter der Rubrik „Sonstiges“ dürften sich unter anderem Vensys Energy und der Newcomer Qreon verstecken.
Auch für den eher übersichtlichen Offshore-Windmarkt hierzulande hat die UL Dewi die Marktanteile berechnet. Mit der Übersicht für das Jahr 2017 heißt es von Adwen, dem früheren Joint Venture zwischen Areva und dem spanischen Gamesa-Konzern, Abschied zu nehmen. Nach dem Zusammengehen von Siemens und Gamesa werden keine weiteren Adwen-Anlagen gebaut. Dank des Iberdrola-Projektes Wikinger in der Ostsee und eines Prototypen mit einer Leistung von 8 MW, der in Bremerhaven errichtet worden ist, kommt Adwen in der 2017er Statistik aber noch auf einen Marktanteil von immerhin 31,1 %. Die Neukapazität für den deutschen Offshore-Windmarkt hatte UL Dewi mit 1 128 MW für 2017 errechnet, gut 120 MW MW weniger als in der Statistik von BWE und VDMA Jahr.
Mit knapp 40 Prozent lag Siemens Gamesa Renewable Energy, wie das Unternehmen offiziell heißt, auch im vergangenen Jahr an der Spitze der Aufstellungsstatistik. Dank der Projekte Nordsee One und Nordergründe erwischte Senvion mit einem Marktanteil von 29,5 % ein gutes Jahr.
Gespannt sind Branchenexperten, wie sich der deutsche Onshore-Windmarkt in diesem Jahr entwickelt. Optimistische Annahmen gehen von einem Zubau von etwa 4 000 MW brutto aus. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob Enercon weiterhin seine Marktführerschaft in Deutschland behaupten kann.
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