Bis zu neun Turbinen mit einer Nabenhöhe von 175 Metern und einer Leistung von bis zu 65 MW will ...
Deutschlands ältester Windpark ist Geschichte: In der zweiten Januarwoche haben die Stadtwerke Norden in Ostfriesland ihren Windpark im Stadtteil Norddeich direkt hinter dem Nordseedeich abgebaut. Am dortigen Fledderweg waren im November 1987 fünf Enercon-Anlagen vom Typ E-16 mit jeweils 55 kW Leistung auf Gittermasten in Betrieb gegangen.
Für Aloys Wobben, Chef des wenige Jahre zuvor gegründeten Windturbinenherstellers Enercon, war dieses Projekt sein bis dahin größter Auftrag gewesen – ein Auftrag, der seinen Weg zum erfolgreichsten deutschen Windunternehmen mit geebnet hat. In Niedersachsen, dessen in jenen Tagen FDP-geführtes Wirtschaftsministerium den Kauf der fünf Windenergieanlagen mit einem 50-prozentigen Investitionskostenzuschuss gefördert hatte, avancierte das Quintett zum damals landesweit größten Windpark. Im Vergleich zu heutigen Windparks waren die „Nörder Windloopers“, unter diesem (Spitz)-Namen sind die Anlagen in der Region bekannt geworden, wahre „Miniatur“-Windräder: Ihr Rotordurchmesser betrug lediglich 16,2 Meter bei einer Gesamthöhe von nur 30 Metern.
Technisch seien die Nörder Windloopers nach mehr als 31 Betriebsjahren „am Ende“ gewesen, begründete Wolfgang Völz, Technischer Geschäftsführer bei den Stadtwerken Norden, den Abbau: „Zuletzt lief nur noch eine Anlage, eine Reparatur hätte sich wirtschaftlich nie gerechnet.“ Da es der Bebauungsplan nicht zulässt, kann der ostfriesische Kommunalversorger am gleichen, sehr windreichen Standort kein Repowering-Projekt starten. Die von einem Landwirt gepachtete Fläche werde nach Worten Völz renaturiert, sodass dort künftig wieder Ackerbau und Viehzucht möglich ist.
Kurz vor dem Abriss des Windparks hatte die SPD-Fraktion im Norder Stadtrat gefordert, die Nörder Windloopers als „Wahrzeichen“ für die serienmäßige Entwicklung von Windenergieanlagen unter Denkmalschutz zu stellen. Deshalb hatte sich der niedersächsische SPD-Landtagsabgeordnete Matthias Arends, der den Wahlkreis Emden/Norden vertritt, an das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege gewandt – wobei eine Reaktion ausblieb.
Dass die fünf Anlagen nach dem bereits erfolgten Abbau wieder errichtet werden, hält der Landtagsabgeordnete für unrealistisch: „Es wäre schon viel gewonnen, wenn eine der Anlagen als Industriedenkmal unter anderem für die viele Touristen in unserer Region erhalten bliebe.“ Dafür wolle er sich in Gesprächen mit der Stadt Norden, den Stadtwerken und dem Windturbinenhersteller Enercon einsetzen.
Sollte Arends mit seiner Idee scheitern, böte sich wenige hundert Meter vom Fledderweg eine andere Enercon-Windturbine als „Windkraft-Denkmal“ an. Auf dem Areal des Möbelhauses Friedrich Pflüger ist im August 1986 (also mehr als ein Jahr vor dem Start der Norder Windloopers) die erste Windenergieanlage, die Enercon-Gründer Wobben verkaufen konnte, in Betrieb gegangen: auch eine Anlage vom Typ E-16. Die Rotoren dieser Anlage haben sich nach Beobachtungen lokaler Windfreunde seit geraumer Zeit schon nicht mehr gedreht.
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