Mit dem 31. Dezember dieses Jahres endet die Frist zur Einführung der bedarfsgesteuerten ...
Der Windkraftausbau hierzulande wird bereits in diesem Jahr viel stärker einbrechen als bislang angenommen. Darauf deutet eine Auswertung des bei der Bundesnetzagentur geführten Marktstammdatenregisters für die ersten drei Quartale hin, welche die Fachagentur Windenergie an Land (FA Wind) vorgelegt hat. Danach betrug der bundesweite Zubau in den ersten neun Monaten nur 2 073 MW, was ein Minus von gut 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet (4 167 MW). „Es zeichnet sich ab, dass der Bruttozubau für das gesamte Jahr 2018 deutlich unter der Marke von 3 000 Megawatt liegen wird“, prognostiziert Jürgen Quentin von der FA Wind.
Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr erlebte die Windbranche mit einer neu installierten Leistung von 5 333 MW ein Rekordjahr, ein Jahr davor ging noch eine Windleistung von 4 625 MW brutto (sprich ohne Berücksichtigung der im selben Zeitraum stillgelegten Anlagen) neu ans Netz. Zuletzt lag der Windkraftausbau hierzulande mit 2 415 MW im Bereich zwischen 2 000 und 3 000 MW.
Quentins pessimistische Einschätzung teilt der Bundesverband Windenergie. „Unsere zur Jahresmitte veröffentlichte Prognose von einem Zubau zwischen 3 300 und 3 500 Megawatt für dieses Jahr ist nicht zu halten, da wir erleben mussten, dass eine Reihe von Klagen den Bau zahlreicher Windturbinen schlichtweg verhindert hat“, sagte Geschäftsführer Wolfram Axthelm. Der BWE drängt vor allem auf eine Änderung bei der Genehmigungspraxis: „Es braucht zügig eine Straffung der Verfahren, eine Beseitigung administrativer Hemmnisse und die Klärung von Abwägungshindernissen. Um die Energiewende in allen Bereichen voran zu bringen, sollte die Bundesregierung die Sektorkopplung gerade auch mit Power-to-X-Technologien, bei denen gerade ein weltweiter Wettbewerb um die Führung entsteht, regulatorisch voranbringen.
Der drastische Einbruch beim Zubau spiegelt sich auch in den einzelnen Bundesländern wieder: Niedersachen ist zwar in den ersten neun Monaten mit einem Ausbauplus von 606 MW weiterhin die Nummer eins unter den Bundesländern, muss aber einen Rückgang von etwa 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hinnehmen. Andere Bundesländer weisen weitaus negativere Entwicklungen auf: So sind beispielsweise in Schleswig-Holstein die Inbetriebnahmezahlen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 80 Prozent zurückgegangen, in Bayern sowie in Sachsen-Anhalt ist die Neuanlagenleistung sogar um mehr als 90 Prozent eingebrochen. Das einzige Flächenland, das in den ersten drei Quartalen eine positive Entwicklung im Vorjahresvergleich aufweist, ist Thüringen: Dort gingen bis Ende September 111 MW neu in Betrieb, was einem Plus von sieben Prozent gegenüber 2017 entspricht.
Nach der von der FA Wind vorgelegten Zubauanalyse hat es im Juli ein Novum gegeben, auf das die heimische Windindustrie gerne verzichtet hätte: Erstmals wurden hierzulande mehr Windturbinen stillgelegt als neu in Betrieb genommen. In dem Sommermonat lag der Zubau bei lediglich 22 MW, stillgelegt wurden dagegen 24 Windturbinen mit einer Leistung von 35 MW, sprich unter dem Strich gab es ein Negativwachstum von minus 13 MW.
Nach Einschätzung der FA-Wind-Experten gibt es derzeit wenig Hoffnung auf eine Trendwende in der Windbranche: Die Zahl der neu genehmigten Windturbinen verharrt auf niedrigem Niveau. In den ersten neun Monaten 2018 gab es mit einer Leistung von 1 120 MW rund 60 Prozent weniger als im Schnitt der drei ersten drei Quartale 2014 bis 2016. „Solange die Behörden nicht mehr neue Windparkprojekte genehmigen, so lange wird es dem weiteren Windenergieausbau an Schwung fehlen“, sagt Fachmann Quentin.
Absehbar ist deshalb, dass die vom Bundestag Ende November beschlossenen Sonderausschreibungen für die Windkraft an Land mit einem Volumen von 4 000 MW für die kommenden drei Jahre ohne großen Effekt bleiben. Die Projektierer und Investoren können erst mit immissionsschutzrechtlich genehmigten Projekten an den Auktionen teilnehmen. Sollte es bei dem niedrigen Genehmigungsniveau bleiben, ist absehbar, dass die Windbranche im kommenden Jahr mit einem deutlichen Rückgang beim Zubau zu kämpfen hat, der bis ins Jahr 2020 anhält.
Die Bundesregierung selbst rechnet mit „1 500 bis 2 000 MW Zubau“ im kommenden Jahr, ließ sie die Bundestagsfraktion von Grünen und Linken in einer Antwort auf deren Anfragen im Frühherbst wissen. 2020 soll es dann wieder einen Anstieg auf 2 500 bis 3 500 MW geben.
Die Zahlen sind aber meilenweit vom Zubau der vergangenen Jahre entfernt. Dieses höhere Ausbauniveau ist aber nach Einschätzung von Klimaexperten notwendig, um die nationalen Reduktionsziele bis 2030 zu erreichen.
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