Mit dem 31. Dezember dieses Jahres endet die Frist zur Einführung der bedarfsgesteuerten ...
Der spanische Iberdrola-Konzern will sein Engagement im deutschen Offshore-Windsektor weiter ausbauen. Das betonte Vorstandsmitglied Francisco Martinez Corcoles in der letzten Oktoberwoche bei der offiziellen Einweihungsfeier des Ostsee-Projektes Wikinger in Sassnitz auf Rügen.
Ende vergangenen Jahres hatten die Iberer rund 35 Kilometer nordöstlich vor der Insel Rügen den Offshore-Windpark Wikinger in Betrieb genommen – das erste spanische Offshorewind-Projekt in deutschen Gewässern überhaupt. Für den Hochseewindpark, bei dem 70 Anlagen des Herstellers Adwen (heute Siemens Gamesa) mit einer Leistung von jeweils 5 MW errichtet worden sind, hat Iberdrola nach eigenen Angaben rund 1,5 Mrd. Euro investiert. Im Vergleich zu den allermeisten Offshore-Windparks in der deutschen Nord- und Ostsee haben die Spanier das Projekt ohne (finanzielle) Partner gestemmt, fast schon ein Novum mittlerweile.
Bei Iberdrola sind die Vorbereitungen für die nächsten Offshore-Windparks in der Ostsee bereits angelaufen. Denn die Spanier haben bei der zweiten Ausschreibung für Offshore-Windparks hierzulande, deren Ergebnisse die Bundesnetzagentur im April 2018 bekannt gegeben hatte, gleich zwei Zuschläge erhalten - für das Vorhaben Baltic Eagle mit 476 MW sowie Wikinger-Süd mit 10 MW, ein Appendix für den eigentlichen „großen“ Wikinger-Windpark mit einer Einzelturbine.
Nach Unternehmensangaben liegt das Investitionsvolumen für die beiden Zuschlagsprojekte, die nach Plan wohl in den Jahren 2022 und 2023 erbaut und dann ans Netz gehen, bei rund 1,1 Mrd. Euro. Noch in der Hinterhand hat Iberdrola mit Windanker ein weiteres Projekt, mit dem sich die Spanier bei der nächsten, im Herbst 2021 anstehenden Offshore-Windausschreibung bewerben werden. Sollte Iberdrola dann wiederum einen Zuschlag erhalten, würde das Unternehmen in der Ostsee über ein Portfolio von rund 1 100 MW verfügen – und damit zu den größten Offshore-Windkraftbetreibern in Deutschland zählen.
Neben den bereits eingeleiteten Baugrunduntersuchungen für Baltic Eagle arbeitet die Deutschland-Dependance von Iberdrola derzeit an einer Optimierung der im Windpark Wikinger eingesetzten Windturbinen. „Wir werden in diesem ersten vollen Betriebsjahr wohl auf einen Ertrag kommen, der bei etwa 75 Prozent der prognostizierten knapp 1,3 Milliarden kWh liegt“, ließ Projektleiter Estanislao Rey-Baltar durchblicken. „Der Wert liegt auf jeden Fall über unseren Erwartungen.“ Die Arbeiten für Wikinger, so der Spanier, „haben uns wichtige Erkenntnisse gebracht, die uns helfen werden, die Wirtschaftlichkeit unserer nächsten Ostsee-Projekte zu verbessern.“
Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Großbritannien werde Iberdrola auf Cluster-Lösungen ihrer Projekte setzen, ergänzte Jonathan Cole, als Geschäftsführer verantwortlich für alle Offshore-Windaktivitäten im Konzern: „Nur wenn wir unsere Projekte räumlich zusammenfassen, können wir Kostenvorteile beim Aufbau, aber auch später bei Service und Wartung erzielen.“
Genau diese Strategie verfolgen die Spanier bei ihrem nächsten Projekt in Großbritannien. Mit einer Leistung von 714 MW wird East Anglia einer der größten Offshore-Windparks vor den britischen Küsten werden. Die Inbetriebnahme ist für 2020 vorgesehen. Cole: „Mit Wikinger haben wir wirklich viel Know-how gewonnen, das wir richtig gut für unsere nächsten Vorhaben nutzen werden.“
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