Die Windenergie ist ein Wachstumsmarkt – und eine Säule der Energieversorgung. Umso wichtiger ist ...
Die Stimmung in der deutschen Windbranche trübt sich weiter deutlich ein. Als „extrem angespannt und dramatisch“ bezeichnete jüngst die IG Metall Küste die aktuelle Situation. Die Gewerkschaft verwies dabei auf die Ergebnisse einer Umfrage, wonach 65 Prozent der befragten Betriebsräte eine negative Marktentwicklung erwarten. Das ist der schlechteste Wert seit Beginn dieser Befragung vor vier Jahren. Noch betrage die durchschnittliche Auslastung 86 Prozent, aber die Auftragsentwicklung gehe für die folgenden Jahre abgesehen vom Bereich Service und Wartung deutlich zurück. An der Branchenerhebung hatten sich Betriebsräte von 32 Unternehmen mit zusammen rund 20 000 Mitarbeitern aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt.
„Die Beschäftigten spüren den Kostendruck durch die neu eingeführten Ausschreibungen. Durch den Kahlschlag in einigen Unternehmen verliert die Branche wichtiges Know-how und damit ihren Vorteil im internationalen Wettbewerb“, kommentierte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste, die Ergebnisse. Seit Anfang vergangenen Jahres sind nach Recherchen der Gewerkschaft bereits mehr als 2.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. In dieser Bilanz sind allerdings die nicht tarifgebundenen Stellen bei Projektentwicklern oder Ingenieurbüros, von denen in den zurückliegenden Monaten eine Reihe auch schon Mitarbeiter entlassen haben, nicht berücksichtigt.
Bekannt ist dagegen, dass Unternehmen wie Senvion Werke in Husum, Powerblades in Bremerhaven oder Carbon Rotec in Lemwerder geschlossen haben. Laut der Befragung wird sich diese Tendenz fortsetzen. Bis Ende des Jahres erwarten die Betriebsräte in fast 40 Prozent der Unternehmen Stellenstreichungen.
Im Jahr 2016 waren es dagegen nur 2,4 Prozent gewesen. Einige der befragten Betriebsräte konnten den in den kommenden Monaten zu erwartenden Stellenabbau in ihren Unternehmen sogar genau beziffern. Danach fallen in diesen Betrieben bis zum Jahresende über 640 Arbeitsplätze weg. Dabei dürfte es nicht bleiben: 64,5 Prozent der Arbeitnehmervertreter erwarten eine weitere Verschlechterung. „Die Marktentwicklung war noch nie so negativ“, betonte Stefan Timm von der Agentur für Struktur und Personalentwicklung, der für die IG Metall Küste die Umfrage betreut hatte. Bei der ersten Befragung vor vier Jahr hatte der Vergleichswert bei nur 17,1 Prozent gelegen.
Bezirksleiter Geiken forderte deshalb die schwarz-rote Bundesregierung zu einem stärkeren und schnelleren Ausbau der Windenergie an Land und auf See auf. „Bundeswirtschaftsminister Altmaier darf sich nicht länger gegen die im Koalitionsvertrag angekündigten Sonderausschreibungen von zusammen 4 000 Megawatt für die Windkraft an Land sowie den bisher nicht näher spezifizierten Offshore-Windenergiebeitrag sperren“, betonte der Gewerkschafter, „dadurch gefährdet er weitere Investitionen, Standorte und Arbeitsplätze in der Zukunftsbranche Wind.“
Geiken forderte insbesondere die norddeutschen Bundesländer auf, im Interesse des Klimaschutzes, der Industrie sowie der Beschäftigten auf eine zügige Umsetzung des Koalitionsvertrages zu drängen. Immerhin rund 70 000 Arbeitsplätze in der Windbranche entfallen auf die fünf Nordstaaten. Angesicht des erkennbaren Bedeutungsverlustes der Klima- und Energiepolitik in Reihen der jetzigen Bundesregierung ist die Frage, wie lange es all die Arbeitsplätze noch gibt.
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