Der Bau und Betrieb eines Windparks setzt eine Vielzahl technischer Komponenten voraus, die den erzeugten Strom sicher, zuverlässig und wirtschaftlich ...
Die Fernüberwachung von Windenergieanlagen ist insbesondere für Betreiber von Bestands- und Post-EEG-Anlagen ein zentrales Instrument zur Sicherung von Wirtschaftlichkeit und Betriebssicherheit. Sie schafft Transparenz über Zustand, Leistung und Risiken der Anlagen und ermöglicht fundierte Entscheidungen zum Weiterbetrieb, zu Investitionen oder zur Laufzeitverlängerung. Voraussetzung dafür sind klare organisatorische Prozesse sowie eine stabile technische Infrastruktur mit sicherem Datenzugang. Dieser Ratgeber richtet sich gezielt an Betreiber von Bestands- und Post-EEG-Anlagen und gibt einen praxisnahen Überblick, warum Monitoring unverzichtbar ist, welche Formen der Fernüberwachung relevant sind, welche technischen Voraussetzungen bestehen und welchen konkreten Nutzen Betreiber daraus ziehen können.
Viele ältere Windenergieanlagen werden nach Ablauf der EEG-Förderung oder von Vollwartungsverträgen in Eigen- oder Teilverantwortung weiterbetrieben. Betreiber müssen technische Zustände, Risiken und Wirtschaftlichkeit selbst beurteilen. Ohne Fernüberwachung fehlt dafür eine belastbare Entscheidungsgrundlage.
Verschleiß an mechanischen Komponenten
Ausfallwahrscheinlichkeiten
Risiken ungeplanter Stillstände
Monitoring hilft, Alterungseffekte frühzeitig zu erkennen und Schäden einzugrenzen.
Post-EEG-Anlagen müssen sich am Markt behaupten. Jede ungeplante Stillstandszeit und jede unnötige Wartung wirkt sich direkt auf das Betriebsergebnis aus. Fernüberwachung unterstützt einen kostenoptimierten Weiterbetrieb.
Weiterbetrieb ja oder nein?
Laufzeitverlängerung sinnvoll?
Investitionen noch wirtschaftlich?
Fernüberwachung umfasst bei Bestandsanlagen nicht nur die reine Echtzeitüberwachung, sondern vor allem die kontinuierliche Zustands- und Performancebewertung über längere Zeiträume. Ziel ist es, Trends, Abweichungen und Risiken frühzeitig zu erkennen.
Gerade bei älteren Anlagen ersetzt Monitoring häufig fehlende Herstellerunterstützung und wird zur Grundlage einer unabhängigen Betriebsführung.
Für Altanlagen ist die kontinuierliche Überwachung von:
Energieerträgen
Verfügbarkeiten
Stillstandszeiten
... entscheidend, um Mindererträge frühzeitig zu erkennen und zu bewerten.
Bei Bestandsanlagen treten häufig schleichende Leistungsverschlechterungen auf, etwa durch:
Blattverschmutzung oder Rotorblatterosion
Regelungsabweichungen
Alterung elektrischer Komponenten
Ein systematischer Soll-Ist-Vergleich (z. B. anhand von Leistungskennlinien) hilft, diese Effekte sichtbar zu machen.
Für den Weiterbetrieb über die ursprüngliche Auslegungsdauer hinaus ist die gezielte Überwachung von Schlüsselkomponenten besonders relevant:
Getriebe
Generator
Lager
Hauptwelle
Condition-Monitoring-Systeme ermöglichen eine vorausschauende Instandhaltung statt reaktiver Reparaturen.
4. Alarm- und Ereignismanagement
Gerade bei älteren Anlagen häufen sich Meldungen und Alarme. Eine strukturierte Auswertung hilft, zwischen:
kritischen Fehlern
altersbedingten Warnmeldungen
irrelevanten Ereignissen
zu unterscheiden und unnötige Einsätze zu vermeiden.
Für Post-EEG-Anlagen mit Direktvermarktung ist die transparente Erfassung von:
Abregelungen
Netzverfügbarkeit
Einspeiseverlusten
wirtschaftlich besonders relevant.
Wo die vorhandene Sensorik nicht ausreicht, können gezielt zusätzliche Systeme installiert werden, etwa für:
Schwingungsmessung
Temperaturüberwachung
Ölzustandsanalysen
Die Nachrüstung ist oft deutlich günstiger als größere Reparaturen oder ungeplante Stillstände.
Datenübertragung und Fernzugriff:
Bei Bestandsanlagen kommen häufig Mobilfunk- oder Richtfunklösungen zum Einsatz. Entscheidend ist eine stabile und sichere Verbindung – auch bei abgelegenen Standorten.
Datenanalyse und Langzeitauswertung:
Gerade bei Altanlagen ist die Trendanalyse wichtiger als Einzelwerte. Moderne Auswertungstools ermöglichen es, Veränderungen über Monate oder Jahre sichtbar zu machen.
Betreiber sollten sicherstellen, dass sie:
uneingeschränkten Zugriff auf Betriebsdaten haben
Daten unabhängig von Herstellern oder Dienstleistern nutzen dürfen
Dies ist besonders bei älteren Serviceverträgen ein kritischer Punkt. Klare Verantwortlichkeiten! Monitoring entfaltet nur dann Nutzen, wenn klar geregelt ist:
wer Alarme bewertet
wer Entscheidungen trifft
wann externe Dienstleister eingebunden werden
Auch ältere Anlagen müssen gegen unbefugten Zugriff geschützt werden. Fernüberwachung sollte immer mit angemessenen Sicherheitsmaßnahmen kombiniert werden.
Weniger Notfalleinsätze
Bessere Ersatzteilplanung
Vermeidung von Folgeschäden
Monitoring-Daten unterstützen Betreiber bei:
Weiterbetriebsentscheidungen
Investitionsabwägungen
Gesprächen mit Versicherern, Gutachtern und Direktvermarktern
Transparente Daten reduzieren Abhängigkeiten von Herstellern und Dienstleistern und stärken die Rolle des Betreibers als informierter Entscheider.
Für Betreiber von Alt-, Bestands- und Post-EEG-Windenergieanlagen ist Fernüberwachung weit mehr als ein technisches Hilfsmittel. Sie ist ein strategisches Werkzeug zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit, zur Risikominimierung und zur Verlängerung der Anlagenlebensdauer.
Gerade im Umfeld sinkender Erlöse und steigender Eigenverantwortung bildet Monitoring die Grundlage für fundierte Entscheidungen über den weiteren Betrieb – heute und in den kommenden Jahren.
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