Die letzten Ausschreibungen für Wind an Land hatten es in sich. Bis zur dritten Auktionsrunde ...
Wo viel Wettbewerb herrscht, dort geht es um die Gunst der Käufer. Und diese lässt sich nunmal am einfachsten mit dem Preis ansprechen. Manche Preise haben sich inzwischen schon fest etabliert: Für Luxusyachten legt man pro Meter Länge üblicherweise eine Million Euro auf den Tisch, so die Faustregel. Und bei Windenergieanlagen rechnete man bislang mit einer rund einer Million Euro pro Megawatt. Doch schon Mitte 2017 prognostizierte der Windenergie-Experten Klaus Övermöhle von Övermöhle Consult & Marketing aus Hamburg einen Preisverfall in Deutschland – und dieser sollte sich bewahrheiten.
Wie das Magazin Ecoreporter.de berichtet, spricht der dänischen Anlagenherstellers Vestas in seinem am 5. Februar 2018 veröffentlichten „Vestas Annual Report 2017“ von einem massiven Rückgang der Verkaufspreise bei Windkraftanlagen. Schuld daran sei der gestiegene Wettbewerbsdruck. Die Verkaufspreise sanken laut Vestas-Jahresbericht bei Neuaufträgen von durchschnittlich 0,95 Millionen Euro je Megawatt im vierten Quartal 2016 auf 0,74 Millionen Euro je Megawatt im vierten Quartal 2017. Das entspricht einem Rückgang von rund 22 Prozent innerhalb nur eines Jahres.
„Jetzt sind alle Einkäufer auch in Deutschland gefordert, diesen "best price" in den neuen Kaufverträgen mit den Windenergieanlagenherstellern durchzusetzen, um in den anstehenden Ausschreibungen erfolgreich zu sein und ihre Projekte wirtschaftlich umsetzen zu können.“, so Övermöhle. In den Genuss der genannten Preise kämen laut des Experten voraussichtlich nicht alle Akteure, sondern nur AAA Kunden mit entsprechend hohen Bestellvolumina von mindestens 50 bis 100 Megawatt.
Sollte eine Große Koalition kommen, werde es gemäß Koalitionsvertrag auch zu Sonderausschreibungen in 2019 und 2020 von jeweils 2.000 MW kommen, „was zu höheren Gebotszuschlägen als im November 2017 mit 3,8 Cent pro kWh für einen 100 % Standort in den Ausschreibungen führen dürfte“, erklärt Övermöhle. Dennoch sei nicht auszuschließen, dass die anstehende Mitgliederbefragung ein Zustandekommen der GroKo verhindert.
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