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Man konnte viel von ihnen lernen, ob nun aus den Erfolgen oder auch aus Fehlern der Vergangenheit. Sicher ist jedoch: Räumt die alte Generation das Feld, sollte es die neue in jedem Fall besser haben, dafür aber auch Besseres leisten können. Wenn Windkraftanlagen älterer Bauart aus verschiedenen Gründen nicht mehr für den Weiterbetrieb geeignet sind oder dieser nicht gewünscht ist, rücken neue, fortschrittlichere Entwicklungen und Anlagentechnologien nach. Mit „höher, schneller, weiter“ hat der Repowering-Gedanke allerdings nicht viel zu tun.
Es mag stimmen, dass neue Windkraftanlagen häufig höhere Türme und in der Regel größere Rotoren bedeuten. Richtig ist aber auch, dass neue Anlagen auch um ein vielfaches leistungsfähiger sind. An demselben Standort werden dann weitaus weniger Anlagen benötigt, um die vorherige Gesamtleistung oder einen gar noch größeren Stromertrag zu erzielen. Der Ausspruch "weniger ist mehr" bekommt in diesem Zusammenhang einen ganz eigenen Dreh. Repowering ist außerdem ein idealer Weg, um viele verstreute oder für den Naturschutz bedenkliche Anlagen an einem besseren Standort zu konzentrieren. All dies setzt natürlich grünes Licht in puncto Planungsrecht, Höhenbegrenzungen oder Abstandsregelungen voraus.
Repowering ist auch etwas für's Auge
Diese Entlastung des Landschaftsbildes, die nicht nur eine optische darstellt, ist nur einer von mehreren Vorteilen des Repowerings und zugleich auch ein Punkt, mit dem sogar Windkraft-Gegner einverstanden sein könnten. Schließlich wird so ein Anlagenbestand auf ein Minimum eingedampft. Hinzu kommt: Da größere Rotoren der neuen Generation die Windverhältnisse optimal ausnutzen können, drehen sie sich bei gleicher oder höherer Leistung auch langsamer – und sogar leiser. Finanziell profitieren Kommunen durch den Mehrertrag außerdem von höheren Gewerbesteuereinnahmen. Also alles in allem eine runde Sache mit dem Repowering?
Im Prinzip schon, wenn da nicht die neuen Herausforderungen des EEG 2016 wären. Mit der jüngsten Novelle beschloss die Bundesregierung im Juni dieses Jahres nämlich eine Ausbaugrenze ab 2017 von jährlich 2.800 Megawatt – und da ist das Repowering bereits inklusive. Mit dieser Deckelung gilt es nun, Prioritäten zu setzen und den Spagat zwischen Ausbau und Umgestaltung der Windkraft in Deutschland zu schaffen. Noch im Zubau-Rekordjahr 2015 wurden 20 Prozent der neuinstallierten Leistung durch Repowering erreicht. Es bleibt jedenfalls abzuwarten, ob und wie wir in Deutschland erneut an diese Marke anknüpfen können, ohne unsere Ausbau- und Klimaziele aus den Augen zu verlieren. Dass die neue Generation von Windkraftanlagen es diesem Punkt jedoch besser hätte, darf hingegen bezweifelt werden.
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